Das Klangideal unserer Kunden zu definieren ist gar nicht so einfach, denn wir haben die Erfahrung gemacht, dass es vielen unserer Kunden sehr schwer fällt, ihr Klangideal nachvollziehbar zum Ausdruck zu bringen und verbindlich zu kommunizieren.

Das hängt unter anderm damit zusammen, dass es sich auch in Abhängigkeit der individuellen Gemütslage ändert.

Deshalb ist es eine besondere Herausforderung, verbal die Wünsche des Kunden zu erfassen, da sie so schwierig zu definieren sind. Aber mit der richtigen Musik und einem ausgeklügeltem Vorführkonzept versuchen wir (fast immer erfolgreich) unseren Kunden die vielfältigen Möglichkeiten zu demonstrieren und ihnen so bei klanglichen Entscheidungen zu helfen.

Dabei müssen wir unseren Kunden klar machen, dass die Reproduktion eines Originalklanges weder einer Stimme, noch eines Instrumentes und schon gar nicht eines Orchesters, einer Kapelle oder einer Band in einem wohnlichen Hörraum wirklich möglich ist.

Dafür gibt es viele Gründe, die hier nicht näher angeführt werden sollen. Nur so viel: die Mikrofone sind nicht Ihre Ohren, die Mikrofone sitzen nicht an Ihrem Kopf, sondern dort, wo sie der Tonmeister für akustisch sinnvoll hält.

Und der bestimmt letztendlich was wie aufgenommen wird. Und Sie hören somit auch nicht die Originalmusik, sondern den Klangwunsch des Tonmeisters, ein anderer Individualist mit eigenen Ohren, eigenem Können, eigenen Vorstellungen und eigenem Geschmack.

Sie hören das, was das Mikrofon, die Elektronik, das Speichermedium und das Können des Tonmeisters aus der Originalmusik (wenn es die denn gibt) gemacht hat. Bei der Vielfalt heutiger Musik ist es für den Hörer nur relevant, dass er seine Illusion erfüllt bekommt, dass er alles hört und es für ihn den Eindruck vermittelt „dabei“ zu sein. Einfach nach dem Motto „schön ist was gefällt“ und über Geschmack lässt sich nicht streiten, „man hat ihn“, oder?

Schwierig wird es dann, wenn Klangqualität diskutiert und kommuniziert werden soll und jeder dabei seinen individuellen Geschmack zum Ausdruck bringt! Dann diskutiert man letztendlich nicht über Klangqualität sondern über den Geschmack des einzelnen Individuums, über den Geschmack von Äpfeln gegenüber Birnen, Bananen oder Kirschen.

Dabei kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass ein sehr erfahrener Hörer, egal mit welcher Musik, einem weniger erfahrenen qualitative Unterschiede vermitteln kann, die sonst vielleicht von ihm unentdeckt wären. Das zu tun, ist eine unserer Aufgaben.

Das bedeutet einerseits, dass auch mäßig aufgenommene Rockmusik oder ähnliches klanglich besser und schlechter oder auch anders zu Gehör gebracht werden kann, nur darüber zu diskutieren ist eben schwierig.

Wenn über „absolute“ Klangqualität (soweit man reproduzierte Klänge als solche bezeichnen will und kann) diskutiert werden soll, um Qualitätsunterschiede zu definieren und zu kommunizieren, kommt man an einer Klangreferenz nicht vorbei.

Und was oder welcher Klang könnte eine solche Referenz sein?

Das drücke ich das jetzt mal etwas nebulös aus: die „Authentizität originaler Klänge“!

Was bedeutet das? Vorher haben wir doch festgestellt, dass es letztendlich unmöglich ist, einen Originalklang solo oder wie im Konzert zu reproduzieren.

Das ist natürlich richtig, aber stellen Sie sich den Klang eines Flügels (Klavier) vor, den Sie hoffentlich schon einmal „in natura“ original gehört haben und dann hören und denken Sie „steht der Flügel / das Klavier hier jetzt vor mir und spielt für mich, oder steht er auf einer Bühne wie real“ ?

Diese Vorstellung auf alle vorstellbaren Musiken zu übertragen und verständlich zu vermitteln, ist dann der Eintritt in sogenannte „High End Wiedergabe“, aber auch auf den Eindruck „die Elektrogitarre hat auch schon mal besser geklungen“.

Denn, damit haben wir eine klangliche Orientierungsmöglichkeit gefunden, die uns von „geschmacklich“ zur Vergleichsmöglichkeit und vielleicht auch zur Authentizität bringt und damit kommunikative Beurteilungen ermöglicht.

Besonders gut ist das mit Stimmen zu erleben. Steht die Stimme im Raum, wie anwesend, oder höre ich das Mikrofon, die „Nahbesprechung“ und die Lautsprecher als Stimmenquelle?

Die Aussagen „gefällt mir besser“ oder „klingt besser“ ist individuell von Bedeutung, aber in einer Qualitätsdiskussion „besserer Klang“ fehlt dabei eine Orientierung zu einer „Richtigkeit“ und man diskutiert über „Geschmacklichkeiten“, die sich auch ständig ändern können, je nach Stimmung, ja sogar nach Tageszeit.

Bei emotionaleren Stück wie „The Wall“ von Pink Floyd oder z.B. „Private Investigation“ von Dire Straits ist das besonders ausgeprägt, deshalb bringen viele Kunden diese Aufnahmen als Referenzmusik zu uns mit. Aber mit dieser Art von Musik kann besonders der Detailreichtum der Töne, die differenzierte Dynamik und deren Feinauflösung zur Diskussion gestellt werden.

Da es für uns natürlich schwer einzuschätzen ist, haben wir einige Musikstücke ausgewählt, die uns eine Orientierung geben können.

Bei Stimmen z.B. Rebecca Pidgeon deren Simme in „Spanish Harlem“ ihre Mädchenhaftigkeit behalten muss, die Zartheit von Tori Amos und die stimmliche und musikalische Reife von Nancy King in z.B. „Greenery Home“, „Poinciana“ oder „Heartbreak Hotel“. Natürlich geht das auch mit anderen Stimmen, aus Jazz, Folk oder Klassik, die wir natürlich da haben und vorführen können.

Wir führen das weiter zu Vokalgruppen, Instrumentalgruppen, Bands und Orchestern. Dabei legen wir unseren Fokus neben Originalinstrumenten auch auf die Wiedergabe von E-Gitarre, Gitarrenkonstellationen und E-Bass. Aber auch auf die Durchhörbarkeit der Vokalgruppen.

Für viele unserer Kunden ist die Dynamik ein konzentriert beachtetes Thema. Dabei muss festgehalten werden, es gibt die Feindynamik in den Nuancierungen von Stimme, Individualklang oder Schwebung auch in dem artifiziellen Ton. Die introvertierte Trompete von Miles Davis führt das besonders gut zu Gehör.

Dem gegenüber kommt es bei der Grobdynamik mehr auf Druck, Pegel und Volumen an. Yello macht dafür beeindruckende Klänge. Aber im Tiefbassimpuls ist nichts so anspruchsvoll wie die große Trommel, sowohl in der Aufnahme als auch in der Wiedergabe. Kontrabass und Orgelpedal sind auch nicht zu vergessen.

Bei neuen Aufnahmen stellen wir eine Rückbesinnung auf natürliche Instrumente fest, aber in einer bisher ungehörten und sehr faszinierenden Art neuer Klänge. Das gibt mir die Hoffnung, nach einem Verlust an Tonalität und Klangqualität auf deren begeisternde Wiedergeburt in neuer Klangsinnlichkeit.

Für die Beurteilung der Klangqualität ergeben sich dann wieder Kriterien wie für klassischer Musik ober besser, Musik mit „echten“ Instrumenten und nicht elektronischen Klangerzeugern, wie Schwingkreise oder Impulsfolgen aus dem Rechner oder dem Abruf schon gespeicherter artifizieller Klänge, die nur und einzig über Lautsprecher hörbar gemacht werden (können).

Jazzcombos und Bigbands, die mehr zu meinem Klangkosmos gehören, erfordern die gleichen Beurteilungskriterien wie alle Musiken mittels natürlicher Instrumente.

Unsere Klangideale können nur eine Orientierungshilfe für unsere Kunden sein, um ihr eigenes Klangideal zu finden, zu definieren und zu fixieren.

Wir helfen gerne dabei mit klanglicher Raffinesse, Klangerfahrung und Geduld.

Entsprechende Seminare zum Thema finden in regelmäßigen Abständen bei uns im Hause statt.